Lena Gorelik

»Mit Lena Gorelik übernimmt eine Autorin die erste Hannoversche Poetikdozentur Neue Deutsche Literatur, in deren Schreiben Fragen der Zugehörigkeit und Migration eine zentrale Rolle spielen. Ihre Texte sind ästhetisch komplexer Ausdruck einer Literatur der Vielen, die nicht allein die Aufmerksamkeit für eine postmigrantische Wirklichkeit in Deutschland einfordert, sondern ebendiese in all ihrer Ambivalenz thematisiert. Eine Besonderheit von Lena Goreliks Schreiben liegt darin, dass sie auf äußerst vielseitige Weise in den verschiedensten Sparten und Genres (Theater, Feuilleton, Essay, Jugendbuch, Roman etc.) zu Hause ist. Ausgezeichnet wird mit Lena Gorelik eine engagierte politische Stimme unserer Zeit, die die gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart eindringlich und mit einem ganz eigenen stilistischen Klang erfahrbar werden lässt.«

Hannover, August 2022

Lena Gorelik ist eine deutsche Schriftstellerin und Journalistin, die für ihre Werke bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. 1992 kam sie zusammen mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland und ging in Baden-Württemberg zur Schule. Nach ihrer Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule in München, absolvierte sie den Masterstudiengang „Osteuropastudien“ an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Mit ihrem ersten Roman Meine weißen Nächte (2004) gelang ihr bereits der literarische Durchbruch. Mit ihrem zweiten Roman Hochzeit in Jerusalem (2007) war sie für den Deutschen Buchpreis 2007 nominiert. Im März 2011 erschien ihr Buch Lieber Mischa und ein Jahr später folgte das erste Sachbuch der Autorin Sie können aber gut Deutsch (2012). Lena Gorelik wurde mit dem Bayrischen Kunstförderpreis (2005), dem Ernst-Hoferichter-Preis (2009) und dem Förderpreis Friedrich-Hölderin-Preis der Stadt Bad Homburg (2009) ausgezeichnet. Ihr nächster Roman Die Listensammlerin erschien 2014. Null bis unendlich (2015), ein Jugendbuch, folgte ein Jahr später, 2018 dann ein Coming-of-Age-Roman Mehr Schwarz als Lila, der für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert wurde.

Sie schreibt Reportagen und Essays zu aktuellen gesellschaftlichen Themen, u.a. für die Süddeutsche Zeitung, DIE ZEIT, Deutschlandradio. Darüberhinaus arbeitet sie auch an Theaterstücken und ihrem ersten Drehbuch. 2020 wurde sie als Ordentliches Mitglied in der Abteilung Literatur in die „Bayrische Akademie der Schönen Künste“ gewählt. Mit Wer wir sind ist 2021 ihr neuer Roman erschienen.

Lena Gorelik lebt mit ihrer Familie in München.